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Mit Raketentests, neuen Satelliten und Plänen zur Kolonisierung des Planeten Mars begeistert das amerikanische Raumfahrtunternehmen SpaceX Millionen Weltraumbegeisterte weltweit. Zuletzt sorgte der polarisierende Gründer Elon Musk vor drei Wochen mit der Aussage, dass er selbst ebenfalls zum Mars fliegen wolle, für Staunen: In einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender HBO verriet Musk, dass er zu 70 % selbst auf den Mars reisen werde. Obwohl ein solcher Flug extrem komplex und schwer ausführbar wird, scheut der SpaceX-Chef sich nicht vor der Herausforderung. Die Technologien dafür könnten schon in sieben Jahren fertig entwickelt sein.

Die richtigen Technologien

Seit über einem Jahrzehnt entwickelt SpaceX neuartige Raumfahrtsysteme. Die bekanntesten sind die Falcon 1, die erste Umlaufbahnrakete, Falcon 9, eine wiederverwendbare Trägerrakete, sowie Falcon Heavy, eine Schwerlast-Trägerrakete. Das bemannte und derzeit eingesetzte Dragon-Frachtschiff hat SpaceX ebenfalls im Sortiment. Revolutionäre Besonderheit der SpaceX-Raketen ist, dass sie nach Abschuss wieder selbst landen können. So können sie mehrmals eingesetzt werden und sind zudem kosteneffizient.
Im Jahr 2018 startete das Unternehmen 20 Raketenflüge zu Testzwecken oder Frachttransporten zur Internationalen Raumstation ISS. Das Raumschiff, das erste Menschen zum Mars befördern soll, ist jedoch noch in Entwicklung. „Starship“ soll das Aushängeschild des Unternehmens werden und Symbol für interplanetares Reisen. Laut Musk wird das Raumschiff Mitte der 2020-er Jahre bereit sein, falls alles wie geplant verläuft. Es wird in der Lage sein, über 100 Passagiere, Astronauten oder Material zu transportieren. So werden bemannte und unbemannte Schiffe die Mars-Pioniere so zum Ziel bringen, wo sie dann Basen, Wohnmodule und Landestationen errichten werden.

Herausforderungen auf dem Mars

Elon Musk strebte schon seit der Gründung von SpaceX im Jahr 2002 die Kolonisierung des Roten Planeten an. Er befürchtet, dass die Erde eines Tages für Menschen nicht mehr bewohnbar sein wird. Bis dahin sind seine Ziele, Alternativen und Notfallpläne zu entwickeln. Die Menschheit habe laut Musk bessere Überlebenschancen, wenn sie eine multiplanetare Spezies werde. Das Vorhaben des SpaceX-Gründers ist bei Experten stark umstritten. Eine solche Reise ist aufgrund radioaktiver kosmischer Strahlung und der extremen Bedingungen, für den Menschen lebensgefährlich. Bedingungen wie fehlender Sauerstoff, geringe Gravitation, eisige Temperaturen und starke Stürme erschweren die Umsetzung. Experten vergleichen zur Verdeutlichung einen Aufenthalt auf dem Mars mit einem Aufenthalt in der Antarktis. Fast sarkastisch fügen sie dann hinzu, dass Menschen in der Antarktis zumindest noch atmen können. Trotzdem bietet sich der Mars am ehesten für eine Kolonisierung an. Andere Planeten bieten noch schlechtere Bedingungen und sind weiter entfernt. Auf dem Mars aber ist die menschliche Besiedlung trotz allem möglich.
Musk plant zunächst zwei unbemannte Frachttransporte im Jahr 2022. Diese sollen für die Astronauten das benötigte Equipment vorab liefern. Sobald die ersten Menschen, voraussichtlich 2024, eintreffen, wird eine Basis aufgebaut. Nach und nach werden die Astronauten dann mit weiterem Baumaterial und Maschinen versorgt. Mit der Zeit bauen sie Städte und versuchen ein stabiles Ökosystem zu errichten. SpaceX ist sich der Gefahren bewusst, die diese Mission birgt. Musk selbst sagte immer wieder, dass er die Risiken kennt. Für seine Ziele ist er jedoch bereit, sich den Herausforderungen zu stellen.

Bislang gelang es ihm, die Kritiker immer wieder mit Resultaten zu überzeugen. Die größten Hindernisse stehen dem Unternehmen mit dem Bau des Starship und der letztendlichen Besiedlung trotzdem noch bevor. Die Zeit wird zeigen, ob die Vorhaben das Leben der Menschen revolutionieren oder doch zu hoch gesteckt sind.