LibreOffice Writer vs. Microsoft Office Word – David gegen Goliath

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Ob eine Bewerbung oder der erste eigene Roman – im Leben gibt es viele Gelegenheiten, zu denen ein Text geschrieben werden muss. Dafür ist das passende Programm zur Textverarbeitung nötig. Zwei davon werden heute von unserem Redakteur Daniel Schwabe verglichen. Die Textverarbeitungsprogramme der Microsoft Office Suite und der LibreOffice Suite treten gegeneinander an. Getestet wird in den Kategorien Dateikompatibilität, Programmstabilität, Verfügbarkeit und Preis.

Hohe Kompatibilität bei LibreOffice Writer

Der Hausstandard für Dokumente ist in Microsoft Word das docx-Format. LibreOffice Writer verwendet standardmäßig das quelloffene odt-Format. Das sind die zwei Formate, die auch im professionellen Umfeld am meisten genutzt werden. Deshalb beschränkt sich dieser Test auf odt- und docx-Formate. Beide Programme können sowohl in das jeweils andere Format schreiben als auch aus dem anderen Format laden. Microsoft stellt jedoch eine Reihe von Features bereit, die Dokumenten im odt-Format nicht zur Verfügung stehen. Zum Beispiel funktioniert das Nachverfolgen von Änderungsvorschlägen im Korrekturmodus nicht richtig. Wird in Microsoft Word ein Text im odt-Format gespeichert, werden alle vorgeschlagenen Änderungen sofort übernommen. Dadurch kann der/die Nutzer*in beim späteren Öffnen dieser Datei nicht mehr auf den vorherigen Stand zugreifen. Wird jedoch eine docx-Datei mit LibreOffice Writer in eine odt-Datei konvertiert, funktioniert die Nachverfolgung problemlos.

Zuverlässig auch bei komplexen Projekten

Für einen Stresstest wurde eine Datei mit 2500 Seiten Blindtext erzeugt und in beiden Programmen geöffnet. Beide Programme brauchen beim Öffnen merkbar länger, verglichen mit einer Datei mit 20 bis 30 Seiten – wie zum Beispiel einer Hausarbeit im Studium. Allerdings beträgt die Verzögerung insgesamt nur etwa acht Sekunden. Gleiches gilt beim Speichern. Sobald das jeweilige Dokument geladen ist, funktionieren auch das Scrollen im Text, das Tippen und die Wortsuche problemlos und ohne Verzögerungen. Nach der verlängerten Startzeit sind die Programme einsatzbereit, ohne dass ein Unterschied zu einem Dokument mit nur 20 Seiten bemerkbar ist.

Null-Euro-Konkurrenz für Microsoft

LibreOffice ist ein Open-Source-Projekt und wird für Microsoft Windows, MacOS und Linux angeboten. Außerdem wird ein experimenteller „Viewer“ für Android-Geräte angeboten, der auch das Bearbeiten von Dokumenten erlaubt. Die Textverarbeitung ist kostenlos. Microsoft Office ist für Windows, MacOS und die mobilen Betriebssysteme Android und iOS verfügbar. Eine Linux-Version gibt es nicht. Allerdings bietet Microsoft eine Online-Variante an, die im Browser genutzt werden kann. Damit kann auch in einer Linux-Umgebung mit Word gearbeitet werden. Jedoch unterstützt diese Online-Variante nicht alle Features der Offline-Variante. Einen Preis für das Microsoft-Produkt zu nennen, ist etwas kompliziert. Für das Office 365-Abo zahlt man 69 Euro pro Jahr. Ohne Abonnement kostet es aktuell einmalig 299 Euro. Dazwischen gibt es verschiedene Bezahlpläne – je nachdem, wie viele Leute das Programm nutzen und ob man gewerblich oder privat darauf zugreift.

Ein knappes Rennen für den Underdog

Das kostenlose Programm LibreOffice Writer, als Nachfolger von OpenOffice, kann mit Word mithalten. Es hat keine Probleme beim Laden und Speichern von Word-Dateien. LibreOffice konvertiert problemlos auch anspruchsvolle Features von einer Datei in eine andere.Microsoft Word hat Probleme mit der Dateikompatibilität und einen hohen Kaufpreis. Außerdem unterstützt es, im Gegensatz zu LibreOffice Writer, die Linux-Plattform nicht.Wer ein solides Textverarbeitungsprogramm braucht und nicht schon in den Microsoft-Kosmos eingebunden ist, sollte zu LibreOffice greifen. Es funktioniert auf allen gängigen Desktop-Betriebssystemen, kann mit Word-Dateien problemlos umgehen und kostet nichts. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

https://de.libreoffice.org/

https://www.microsoft.com/de-de/microsoft-365/microsoft-office

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