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Häufig scheint es, dass ältere Menschen sich nicht mit neuen Technologien anfreunden wollen. Doch in Zeiten der Digitalisierung entwickeln sich Technologien immer schneller. Können Senioren mit dieser Geschwindigkeit mithalten, oder sind neuartige Technologien nur was für die U 65-Generation?

 

Die Welt steht nicht still

Den Satz: „Ich bin einfach zu alt für sowas“ hat sicherlich schon manch einer von den Eltern oder Großeltern gehört. Ab einem gewissen Alter sehnen sich Menschen nach Entschleunigung im Leben. Zugleich entwickelt sich die Welt mit einer nie dagewesenen Geschwindigkeit weiter. Pager wurden zu Handys, um kurz darauf Smartphones zu werden. Als Steve Jobs dann 2006 das iPhone veröffentlichte, brach ein neues technologisches Zeitalter an. Seither mutiert die Kommunikationstechnologie mit rasender Geschwindigkeit weiter.

 

Technikbegeistert seit über 20 Jahren

Doch unter den Senioren von heute sind auch, die die Digitalisierung mit auf den Weg gebracht haben. Die Geschichte des Internets begann 1962 im Verteidigungsministerium der USA. Ein geschlossenes Netzwerk, das Arpanet, wurde geboren. Dann, im Jahr 1990 begann die kommerzielle Phase des Internets. Das Arpanet wurde abgeschaltet. Der Durchbruch kam mit dem World Wide Web 1995. Kurz darauf wurde auch in Deutschland die Verbreitung der Internetzugänge gestartet. Um das Millennium herum war es populär Desktop PCs zu kaufen. Die heutigen Senioren waren die damals 40-jährigen. Sie brachten ihren Kindern bei, mit den Rechnern umzugehen. Die Technikaffinität ist dementsprechend immer noch vorhanden.

 

Revolution dank Innovation

Neben der rapiden Entwicklung der Smartphones wurde auch das Internet immer schneller. Soziale Netzwerke, Messenger Dienste und Videoplattformen entstanden. Auf einmal war es möglich, jeden überall und zu jeder Zeit zu erreichen. Heute vereinfachen mobile Dienste den Alltag – für Senioren und für alle anderen. Diverse Gesundheit- und Medikamenten Apps, Emails statt Postkarten und sogar Einkäufe können von Smartphones aus erledigt werden. Laut der Studie der Initiative D21 (Digital Index 2019/2020) ist die Lieblings-App von über 65-jährigen Whatsapp, eine Messenger App. Jeder fünfte über 65 hat diese App auf dem Smartphone installiert.

 

Digitalisierung auch im Altenheim

Laut einer Statistik von F. Tenzer zur Smartphone Nutzung 2019 in Deutschland, benutzen 89,9 Prozent der 60-69-Jährigen ein Smartphone. In der Altersgruppe der 70-Jährigen und älter fällt der Wert auf 64,5 %. Im Vergleich lag der Wert von Smartphone-Nutzern im Jahre 2015, bei über 55-Jähriger noch bei 39 Prozent. Eine Studie von der Initiative D21 (Digital Index 2019/2020) zeigt, dass die mobile Internetnutzung über Smartphone und Tablet permanent zunimmt. Inzwischen sind 79 Prozent der 60-69-Jährigen und 45 Prozent der über 70-jährigen online.

 

 

Alter spielt keine Rolle

Die Studie von D21 zeigt auch, dass das Internet Nutzungsverhalten nicht von dem Alter der Personen abhängig ist. Wichtiger als das Alter sind Bildungsstand, Berufstätigkeit und – noch immer – das Geschlecht: 90% des männlichen Geschlechts und nur 82% weiblichen Geschlechts benutzen das Internet. Menschen mit höherem Bildungsgrad nutzen das Internet häufiger als weniger Gebildete und Arbeitslose seltener als Berufstätige. Außerdem ist die Internetnutzung in einer Großstadt größer als in ländlichen Regionen.

 

Technikaffiner als vermutet

Es macht sich bemerkbar, dass sich Senioren den heutigen Technikstandards anpassen. Viele der heutigen Senioren waren Teil einer digitalen Avantgarde, einige in Form von Techno-Künstlern wie der kürzlich verstorbene Mitbegründer der Band Kraftwerk Florian Schneider-Esleben, andere als Surfer oder Hacker. Was jedoch aus den Zahlen hervorgeht ist schlicht unerwartet: Senioren sind nicht technikscheu, ganz im Gegenteil: Ältere Menschen lieben die Technik und das Internet, angesichts der Tatsache wie oft die Großeltern einen per WhatsApp anschreiben, fast schon zu viel.

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