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Cloud Gaming verspricht, das Gaming-Erlebnis zu revolutionieren. Diverse Anbieter konkurrieren in diesem neuen Segment der Gaming-Industrie. Doch Googles Stadia-Aus wirft Fragen zur Zukunft dieser Art des Spielens auf. Wie wird sich die Technologie weiterentwickeln und welche Herausforderungen muss sie überwinden?

Das Versprechen: Spielen ohne Grenzen

Cloud Gaming ermöglicht das Streamen von Spielen über das Internet. Spieler können so auch ohne Leistungsstarke Hardware High-End-Spiele spielen. Es entfallen lange Downloadzeiten  und die private Hardware wird weniger belastet. Plattformen wie Nvidia GeForce Now und Xbox Cloud Gaming (Beta) demonstrieren das Potenzial. Im Grunde funktioniert das Cloud Gaming wie das Streamen von Filmen oder Serien. Die Kunden schließen ein monatliches Abonnement ab und dürfen unlimitiert Spiele streamen.

Vorteile und Herausforderungen des Cloud Gaming

Die Vorteile des liegen auf der Hand: Spieler spielen ständig neu erscheinende Spieletitel ohne teures Hardwareupgrade und lange Downloadzeiten. Das ist besonders interessant bei Spielen wie Forza Horizon 5, Microsoft Flight Simulator oder Read Dead Redemption, die etwa 100 GB Speicherplatz benötigen. Allerdings hängt das positive Spielerlebnis stark von der Internetverbindung ab. Beim Cloud Gaming werden Befehle über die Tastatur gegeben, weshalb eine schnelle Geschwindigkeit des Downloads und Uploads nötig sind. Für viele Hardcore-Gamer und Turnierspieler ist die daraus resultierende Latenzzeit zu lang. Auch regeln Anbieter bei schlechter Internetverbindung die Grafikeinstellungen automatisch herunter. Dadurch wird das Spielerlebnis gestört, da das Bild in einer schlechten Qualität wiedergegeben wird. Ein weiterer besteht darin, dass man ohne eine Internetverbindung nicht spielen kann.

Das Ende von Google Stadia

Google Stadia wurde im Jahr 2023, drei Jahre nach Veröffentlichung, eingestellt. Ursache für das Scheitern war neben mangelndem Interesse vermutlich eine falsche Preispolitik. Im Gegensatz zu anderen Plattformen verlangte Google von Stadia-Nutzern, den vollen Preis für Spiele zu bezahlen. Dies reduzierte die Attraktivität von Stadia erheblich. Andere Anbieter bieten deutlich günstigere Tarife an. Diese Erfahrung zeigt, dass Cloud-Gaming-Dienste einen zusätzlichen Kostenvorteil gegenüber dem herkömmlichen Spielen bieten müssen. Andere Dienste erfüllen diesen Anspruch bereits mit ihrem Abonnementmodell, das es Nutzern erlaubt, alle verfügbaren Spiele zu spielen.

Wirtschaftlichkeit für den Nutzer

Die Einstellung von Google Stadia zeigt, dass Cloud Gaming für den Nutzer günstig sein muss. Abonnementmodelle werden nur genutzt, wenn sie billiger als herkömmliches Spielen sind. So stehen viele Anbieter vor der Herausforderung, mit den vorhandenen Abonnements die Infrastruktur zu erhalten. Die Anbieter müssen zusätzlich relevante Spieltitel anbieten um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden. Wenn der Konkurrenzdruck zwischen den Anbietern steigt, könnten die Nutzer durch günstigere Tarife profitieren.

Zukunftsaussichten des Cloud Gaming

Die Zukunft des Gamings bleibt spannend. Während viele Anbieter ihre Nutzer erfreuen, gehen andere bankrott. Verbesserungen in der Infrastruktur und Streaming-Technologie könnten diesen Diensten zu mehr Bedeutung verhelfen. Dies würde die Lade- und Latenzzeiten minimieren, ein wichtiger Faktor für viele Nutzer. Dabei spielen die Erkenntnisse aus der Einstellung von Google Stadia eine wichtige Rolle. Die Branche muss es schaffen, mehr zu bieten, als Gaming mit eigener Hardware und trotzdem günstig.

Quellen:

Google Stadia

PWC Studie: Langsamer Internetausbau hemmt die Massentauglichkeit der Technologie

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