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Der morgige „Black Friday“ am 26. November und ähnliche Angebote könnten dieses Jahr weniger reichhaltig ausfallen als in den letzten Jahren. Grund dafür ist eine Verschärfung von Lieferengpässen im Elektronikbereich. Auslöser dafür ist die Knappheit an Halbleitern und Computerchips. Durch vermehrtes Homeoffice, Online-Entertainment und Gaming in der Coronapandemie sind Laptops besonders gefragt. Wer dieses Jahr also einen neuen Laptop zu Weihnachten verschenken möchte, könnte mit leeren Händen dastehen. Eine Alternative: Einen gebrauchten Laptop zu kaufen.

Die Ursachen: Coronapandemie und hohe Nachfrage

Zu Pandemiebeginn waren vorrangig die Teilbereiche Computer und Gaming von Lieferengpässen betroffen. Nun ist es die ganze Technikbranche. Die Bekämpfung der Coronapandemie, Einreise- und Importbeschränkungen, Logistikengpässe und Produktionsrückstände haben eine ungewohnte Knappheit zur Folge. Doch nicht nur direkte Auswirkungen der Pandemie sind dafür verantwortlich. Schon im März veröffentlichte der im amerikanischen Raum bekannte Tech-YouTuber Linus Sebastian ein Video zum Thema. Er weist auf vielfältige Gründe des Halbleitermangels hin. Diese sind Monopolstellungen in der Industrie und die erhöhte Nachfrage in der Branche. Außerdem stellt er klar: Der Chipmangel wird nicht so schnell vorbei sein.

Nun ist die Knappheit sogar noch weiter angestiegen. So stark, dass Verbraucher sich auf Sparsamkeit beim Weihnachtsfest einstellen müssen. Wer dennoch einen Laptop verschenken möchte, der hat immer noch die Möglichkeit einen Gebrauchten zu kaufen. Denn im Gegensatz zur Knappheit an Grafikkarten sind die Preise hier selten viel zu überteuert.

Einen gebrauchten Laptop kaufen – Auswahl mit Einschränkungen

Besonders gute Angebote findet derjenige, der bereit ist etwas ältere Hardware zu kaufen. Mit der Ankündigung des neuen MacBook-Pros sind Geräte mit der ersten Generation von Apples M1-Prozessor gebraucht gut zu finden. Wichtig dabei: Die MacBook-Air-Modelle liefern mit dem ersten M1-Prozessor das bessere Preisleistungsverhältnis. Wer weniger ausgeben will, kann sich ältere Intel-Prozessormodelle ansehen. Hier sollte man allerdings zur Pro-Variante greifen.

Wer nicht im Apple-Umfeld zuhause ist, muss auch nicht leer ausgehen. Neuer Wettbewerb im Prozessormarkt der letzten fünf Jahre führte zu akzeptablen bis guten Preisleistungsverhältnissen. Dabei ist wichtig: Mit Prozessoren der AMD-Ryzen-4000U-Reihe wurde ein enormer Performancesprung erreicht. Bei Modellen mit Intel-Prozessoren der achten bis zehnten Generation sollte vorher abgeglichen werden, ob diese auch mit AMD-4000U-Prozessoren verfügbar sind.

Probleme gebrauchter Geräte sind bekannt

Bei jedem Kauf sollten vorher unabhängige Testberichte und Vergleiche gelesen werden. Dazu gibt es spezialisierte Webseiten, zum Beispiel notebookcheck.de, bei Stiftung Warentest oder userbenchmark.com. Schon seit längerem ist der Markt für weniger fachlich interessierte Verbraucher sehr unübersichtlich. Beispielsweise findet sich in einigen Geräten zunächst gute Hardware, durch Einsparungen bei restlicher Hardware wird die Leistung jedoch beschränkt. Nur anhand der Komponenten abzuschätzen, ob das Gerät gut oder schlecht ist, ist sowohl bei gebrauchten als auch bei neuen Laptops schwierig

Dem Verbraucher helfen dabei unabhängige Testberichte. Ebenso gibt es spezialisierte Händler und Webseiten, die überholte Gebrauchtware mit Garantie anbieten. Ein Vorteil: Probleme und Mängel dieser Geräte sind oft bekannt, da sie schon länger auf dem Markt sind.

Den gebrauchten Laptop nicht wegwerfen

Außerdem wird ein kleiner Beitrag zur Bekämpfung des Elektromüllproblems geleistet. Elektronik wird in Massen neu produziert, aber kaum recycelt – vergleichbar mit der Modewelt. 2019 wurden weltweit nur 17,4 Prozent Elektromüll 2019 recycelt. Insgesamt waren es 53,6 Millionen Tonnen an Schrottbergen. Das weiterverkaufte Gerät landet nicht auf diesen Müllhalden. So könnte der Laptop doch noch unter dem Weihnachtsbaum liegen. Dabei schont man den Geldbeutel und sogar ein bisschen die Umwelt.

 

Verwendete Quellen:

https://linustechtips.com/topic/1318176-i-was-right-and-i-hate-it/

https://linustechtips.com/topic/1350999-the-dirty-way-manufacturers-are-downgrading-your-pc/

https://www.technik-einkauf.de/einkauf/logistik-supply-chain/nachhaltig-gestoert-wer-ist-schuld-am-halbleitermangel-315.html

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lieferengpaesse-folgen-verbraucher-101.html

https://www.br.de/nachrichten/wissen/globaler-e-waste-monitor-2020-viel-mehr-elektroschrott-weltweit,S3ZvJab

 

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