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Silvester ist vorbei und das neue Jahr hat begonnen. Und wie immer kommen mit dem neuen Jahr auch die guten Vorsätze. Laut Statista stehen bei der Hälfte der Deutschen gesunde Ernährung und mehr Sport ganz oben auf der Liste. Und was könnte da besser helfen als eine App? Deshalb hat TechTalkers-Redakteurin Juliana die beiden beliebten Fitness-Apps „Gymondo“ und „Pam“ für euch getestet.

 

So wird getestet

Besonders wichtig bei einer Fitness-App ist der Faktor Sport. Deshalb wird die Qualität der Workouts mit 40 Prozent gewichtet. Maximal sind in dieser Kategorie zehn Punkte zu erreichen. Die Möglichkeit, das Sportprogramm an die eigenen Ziele anzupassen, die einfache Bedienung und das Preis-Leistungs-Verhältnis werden je mit 20 Prozent gewichtet. Hier können jeweils fünf Punkte erreicht werden. Beide Apps bieten einen siebentägigen, kostenlosen Test der Vollversion an. Dieses Angebot habe ich genutzt und eine Woche lang täglich mit den vorgeschlagenen Workouts gesportelt und Rezepte ausprobiert.

Gymondo macht meine Ziele zum Mittelpunkt

Direkt nach der Registrierung erfragt Gymondo persönliche Daten. Ich gebe mein Alter, Geschlecht, Trainingsziele, Fitnessgrad und Gewicht ein. Daraufhin erstellt die App einen personalisierten Trainingsplan, der genau auf die eigenen Fitnessziele zugeschnitten ist. In meinem Fall ist das der Muskelaufbau im Oberkörper. Auch die vorgeschlagenen Rezepte passen zu meinem Ziel, denn die App zeigt mir nahrhafte und proteinreiche Gerichte an: Amaranth-Porridge zum Frühstück und mittags eine Puten-Reis-Pfanne. Mit dem Spotify-Plugin kann ich meine Lieblingslieder während der Workouts abspielen und trotzdem das Voice-Over des Trainers hören. Deshalb gibt es hierfür die volle Punktzahl.

Die Pam-App bietet eine solche Individualisierung nicht an. Ich kann aus acht verschiedenen Trainingsplänen wie zum Beispiel „Beginner“, „Hardcore“ oder „Busy“ wählen. Dennoch unterscheiden sich die Workouts in den verschiedenen Plänen kaum voneinander. Sie schöpfen alle aus demselben begrenzten Pool an Videos, die nicht nur in der App, sondern auch auf YouTube verfügbar sind. Für die Rezepte gibt es eine Filterfunktion, so kann ich beispielsweise nach „proteinreich“ filtern. Hier vergebe ich drei von fünf Punkten.

Pamela Reifs Workouts demotivieren

Gymondo verdient sich für die Qualität der Workouts die volle Punktzahl. Neben ausführlichen Erklärungen zu den Übungen und Hinweisen zur korrekten Körperhaltung sind die Workouts auf meine Ziele ausgelegt. Ein Workout besteht aus einem Video und dauert inklusive Warm-Up, Cool-Down und Pausen um die zwanzig Minuten. Aufgrund der kurzen Dauer ist das Workout einfach in den Alltag zu integrieren. Die genaue Anpassung an das Fitnesslevel ist motivierend, denn so fühlt man sich weder über- noch unterfordert.

Die jeweiligen Workouts in der Pam-App bestehen aus drei bis fünf Videos. Jede Übung dauert 30 Sekunden, danach geht es mit der nächsten Übung weiter. Influencerin Pamela Reif verzichtet bei fast allen Videos auf Anweisungen zur richtigen Ausführung der Übungen. Pausen gibt es auch nicht, zumindest bei den meisten Videos. Dadurch bleibt eigentlich keine Zeit für Positionswechsel zwischen den Übungen. Darüber hinaus sind weder Warm-Up noch Cool-Down im Workout integriert. Ich treibe regelmäßig Sport und verliere dennoch die Motivation: Es fehlen leichtere Alternativen zu den teilweise schweren Übungen und Traineranweisungen. Nach dem Absolvieren eines Videos ist das Workout nicht zu Ende, denn es stehen noch mehr Videos auf dem Plan. Deshalb gebe ich hier nur vier von zehn Punkten.

Beide Apps punkten mit guter Usability

Beide Apps sind übersichtlich und lassen sich einfach und intuitiv bedienen. Einziger Kritikpunkt: Bei der Pam-App wird das Workout, das ich am jeweiligen Wochentag absolvieren soll, nicht direkt angezeigt. Stattdessen muss ich im Wochenplan scrollen, um zum gewünschten Workout zu gelangen. Deshalb bekommt „Pam“ vier von fünf Punkten. Gymondo erreicht die volle Punktzahl.

Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei beiden Apps in Ordnung

Die Pam-App bekommt drei von fünf Punkten für das Preis-Leistungs-Verhältnis. In der Vollversion sind zwar mehr Rezepte enthalten, doch im Sportbereich ist kein Mehrwert gegenüber der kostenlosen Version geboten: Die Videos und Trainingspläne sind auch in der kostenlosen Version und auf YouTube zu sehen. Des Weiteren sind einige Rezeptzutaten teuer, wohingegen die Rezepte bei Gymondo mit Zutaten aus dem Vorratsschrank auskommen. Die Pam-App kostet 2,49 Euro pro Monat. Gymondo ist für knapp 13 Euro im Monat zu haben. Dem User wird zwar viel geboten, trotzdem ist der Preis nicht ohne. Hier gibt es vier von fünf Punkten.

 

Gymondo schlägt „Pam“

Das Ergebnis ist klar: Gymondo liegt vorne. Auch wenn die App teurer ist, kann man die Kurse mit realen Kursen im Studio vergleichen: Die Trainer erklären die Übungen ausführlich und halten die Motivation oben. Das ist wichtig, denn wer nicht dranbleibt, der wird auch vom besten Sportprogramm nicht fit.

Fitness-Apps im Vergleich: Die App Gymondo erhält insgesamt 24 Punkte, während die Pam-App 14 Punkte erhält.

Gymondo und PAM App im Vergleich – © Khulud Ibrahim-Mohamed

Quelle:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/952182/umfrage/umfrage-in-deutschland-zu-den-beliebtesten-neujahrsvorsaetzen/

 

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