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„Nachts im Museum“ heißt ein Kultstreifen von Regisseur Shawn Levy. In dem Film erwachen die ausgestellten Tiere und historischen Persönlichkeiten des American Museum of Natural History nachts zum Leben. Techtalkers zeigt, wie solche durch virtuelle Museumstouren auch bei Ihnen zuhause lebendig werden. Dazu hat unser Redakteur vier Museen genauer unter die Lupe genommen, die virtuelle Museumsrundgänge anbieten: das Deutsche Museum, die päpstlichen Vatikanischen Museen, das National Museum of Natural History und das Kunstmuseum Louvre. Im Fokus steht dabei besonders die Benutzerfreundlichkeit der Touren.

Mit dem Deutschen Museum durch Welt, Raum und Zeit

In München befindet sich das Deutsche Museum, das als das größte Wissenschafts- und Technikmuseum der Welt gilt. Viele Ausstellungen des Deutschen Museums können virtuell betreten werden. Darüber hinaus sind für drei der virtuellen Museumsrundgänge interaktive Audio-Touren verfügbar, die zu einer Reise „Durch Welt, Raum und Zeit“ einladen.
In den virtuellen Museumsrundgängen erfahren die Besucher mehr über Schifffahrt, Luftfahrt und Raumfahrt. Historische Ereignisse werden dabei verständlich erklärt. Dazu gehören z. B. die Erfindung der ersten arabischen Segelschiffe, der tragische Absturz der „Hindenburg“ und der Wettlauf ins All.
Der Audioguide führt den Besucher durch die Ausstellungen und erklärt anschaulich komplexe naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge. Die gut platzierten Soundeffekte schaffen zudem eine intensive Atmosphäre.

Blick auf die weltbekannten Deckenfresken Michelangelos

Goethe sagte einmal: „Ohne die Sixtinische Kapelle gesehen zu haben, kann man sich keinen anschauenden Begriff machen, was ein Mensch vermag.“
Die Werke Michelangelos, Botticellis und Raffaels sind heute nur ein paar Klicks entfernt, um auch uns ins Staunen zu versetzen: Denn die nächste Etappe auf unserer virtuellen Reise führt uns in den kleinsten Staat der Welt, den Vatikan. Hier befinden sich die Vatikanischen Museen, die eine der größten Kunstsammlungen der Welt umfassen.
Sieben virtuelle Museumsrundgänge durch die Vatikanischen Museen und ein virtueller Rundgang durch ein archäologisches Areal führen uns in das Reich der Vergangenheit. Zudem ergänzen Texte und Videos das Angebot der 360-Grad-Bilder. Einzig eine Audioführung fehlt und würde das Angebot abrunden.
Tipp: Damit euch die eindrucksvollen Deckenfresken Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle nicht entgehen, lohnt es sich, einen Blick nach oben zu werfen.

Dinosaurier und Kreaturen der Tiefsee

Das “National Museum of Natural History“ befindet sich in Washington. Im Haupteingang begrüßt ein prächtiger Elefant die Besucher. In der „Hall of Fossils“ befinden sich Dinosaurier wie der Brachiosaurus oder der Tyrannosaurus Rex. Weiter begeistert die „Sant Ocean Hall“ die Besucher mit Kreaturen der Tiefsee.
Eine Besonderheit ist zudem auch die eigens eingerichtete Abteilung „African Voices“. Hier geht es unter anderem darum, wie das Gold die Europäer nach Westafrika lockte.
Die Navigation durch die virtuelle Tour ist wie bei den bereits vorgestellten Museen intuitiv und selbsterklärend. So begleitet eine Minikarte immer die Besucher während ihres Rundganges und zeigt ihnen die bereits besichtigten Orte an.

Der große Sphinx von Tanis

In Paris befindet sich das meistbesuchte Museum der Welt: der Louvre.
Der Louvre bietet fünf virtuelle Museumsrundgänge an: Sie führen durch ägyptische Altertümer, Überreste der Louvre-Burg aus dem 12. Jahrhundert und die Galerie d’Apollon.
Die größte Abteilung – die der ägyptischen Altertümer – lädt dazu ein, in die Geschichten der alten Pharaonen und Herrscher einzutauchen. In diesem Komplex befinden sich Granitskulpturen wie der große Sphinx von Tanis oder die Mumie eines Mannes aus dem ptolemäischen Königreich.
Einziges Manko ist die überaus empfindliche Steuerung der virtuellen Tour. Eine technische Neuerung würde somit die Bedienbarkeit des virtuellen Museums deutlich verbessern.

Fazit und noch ein Tipp

Alle Museen überzeugen auf ganzer Linie. Nur dem Louvre würde eine technische Überholung sicherlich nicht schaden. Ansonsten kommen sowohl Liebhaber von Kunst und antiken Technologien als auch Bewunderer alter Kulturen auf ihre Kosten. Und für alle, die immer noch nicht genug Museum kriegen konnten: Im World Wide Web bieten inzwischen Hunderte weitere Museen virtuelle Touren an und täglich kommen neue hinzu.

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