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Die Kaufingerstraße ist leer, die Schaufenster sind dunkel. Wer jetzt einkaufen geht, hat ausschließlich Lebensmittelläden zur Auswahl. Doch was ist mit den Restaurants und lokalen Geschäften? Die sind nicht verschwunden, sondern haben ihren Betrieb in vielen Fällen umgestellt. Doch viele Kunden wissen das nicht. Die Initiative der Süddeutschen Zeitung „München bringt’s“ schafft mit ihrer interaktiven Karte Transparenz – und bringt Kunden und Gewerbetreibende zusammen.

Läden und Restaurants stellen ihren Betrieb um

Das öffentliche Leben ruht weitestgehend, Zuhause bleiben ist die Devise der Stunde. Viele Menschen genießen die Vorzüge des Homeoffice oder die Zeit mit der Familie in den eigenen vier Wänden. Doch lokale Geschäfte und Gastronomen bekommen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus empfindlich zu spüren: keine Kunden, kein Umsatz.
Inzwischen finden Gewerbetreibende Alternativen, um ihre Produkte abzusetzen. Hauseigene Lieferdienste werden eingerichtet, Speisen werden aus dem Fenster verkauft. Das Problem dabei: Wie erfahren Kunden von diesen Möglichkeiten?

Denn wer jetzt gerade nicht zur Stammpizzeria um die Ecke kann, weicht der Bequemlichkeit halber auf etablierte Lieferdienste aus. Wer seine Kleidung nicht beim Modeshop von nebenan bekommt, bestellt bei bekannten Online-Großhändlern. Die lokalen Geschäfte gehen vielerorts leer aus.

Online-Karte informiert über lokale Angebote

Die Initiative der Süddeutschen Zeitung will daran etwas ändern. Eine interaktive Karte von München zeigt, welche Lokalitäten ihre Waren liefern oder ihr Angebot anderweitig der derzeitigen Situation anpassen. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich über München Stadt und München Land.

Wer etwas anzubieten hat, kann sich selbst auf der Karte eintragen. Dazu zählen Services wie Liefer- und Abholdienste aus den verschiedensten Bereichen, von Gastronomie über Handwerker bis hin zu Hilfsinitiativen. Ausgenommen sind Unternehmen, die schwerpunktmäßig bereits vor der Corona-Krise als Lieferservice oder im Online-Handel unterwegs waren.

„München bringt’s“: So finden Sie ihr Geschäft

Nutzer haben die Möglichkeit, die Angebote nach Kategorien zu filtern. Die einzelnen Kategorien sind farblich gekennzeichnet und entsprechend auf der Karte markiert. Per Klick auf einen der farbigen Punkte öffnet sich ein Fenster mit der Beschreibung des Angebots und den Kontaktdaten. Eine Zoomfunktion erleichtert die Navigation auf der Karte.

Person mit Einkaufszettel vor geöffneter Webseite „München bringt’s“, wobei auf der Webseite zum Einkaufszettel passende Warenkategorie ausgewählt ist.

Die interaktive Karte von “München bringts” im Einsatz (Bild: Sarah Schmidt)

So tragen sich Händler ein

Wer sich mit seinem Angebot eintragen will, kommt hier zur Anmeldung im Portal der Süddeutschen Zeitung. Die Anmeldung erfolgt in drei Schritten: Aktivieren Sie die Karte und markieren Sie durch Klick den Standort ihres Geschäfts. Füllen Sie anschließend das Formular mit den benötigten Informationen aus. Ihr Eintrag wird abschließend von den Verantwortlichen geprüft und publiziert. Ihr Angebot ist nun öffentlich einsehbar.

Vernetzt bleiben und kreative Angebote nutzen

Die Karte zeigt: Lokale Händler und Geschäfte haben bereits eine Menge kreativer Ideen, um weiterhin für ihre Kunden da zu sein. Die Initiative „München bringt’s“ ist dabei eine Unterstützung für jeden, der weiterhin mit seinen Kunden vernetzt bleiben will. Auch die Kunden selbst profitieren von der Darstellung der verfügbaren Angebote.

Saskia, die dieses Angebot seit Tag eins nutzt, berichtet: „Mir war nicht klar, wie viele Läden weiterhin ihren Betrieb aufrechterhalten.“ Mit der interaktiven Karte erfahren die Menschen zentral von diesen Angeboten, damit trotz Distanz ein wenig Nähe herrscht.

Quellen:
https://www.sueddeutsche.de/projekte/lieferservice-onlineshops/muenchen/add/ (letzter Aufruf 08.04.2020)
https://www.sueddeutsche.de/projekte/lieferservice-onlineshops/muenchen/ (letzter Aufruf 08.04.2020)