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Formel 1, der Sport, in dem Autos rund um die Welt Rennen fahren, gilt als eine der umweltschädlichsten Sportarten überhaupt. Liberty Media, das Unternehmen hinter der Formel 1, hat 2020 verkündet, die Rennserie bis 2030 klimaneutral zu machen.  Ist das überhaupt möglich?

Was macht die Formel 1 so schädlich für die Umwelt?

Die Autos in der Formel 1 sind mittlerweile sehr effizient: ein Verbrennungsmotor mit weniger Hubraum als die meisten Straßenautos produziert zusammen mit einem Elektromotor ungefähr 1.000 PS und verbraucht pro Rennen ungefähr 100 Kilogramm Treibstoff. Eine gewaltige Menge. Hinzu kommt noch der Verbrauch aus den Trainings und Qualifyings. Jedoch war das nicht einmal ein Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes der Formel 1 im Jahr 2019.

Die Entwicklung, Produktion und Tests in den Fabriken der Teams ist ein deutlich größerer Faktor. Jedes Team hat seine eigene Fabrik, in der die Autos gefertigt werden. Dort arbeiten bei den Top-Teams wie Mercedes oder Ferrari tausende Menschen. Doch auch hier entstanden 2019 nur ein Fünftel der Treibhausgase.

Wenn nicht die Rennen und die Produktion, was macht dann die Formel 1 so umweltschädlich? Es ist der Transport: 20 Rennautos, Equipment, Fernsehtechnik, Safety- und Medicalcars und vieles mehr müssen zu über 20 Rennstrecken auf der ganzen Welt geflogen werden. Dazu kommen Mechaniker, Renningenieure, Stewards, Ärzte und natürlich die Fahrer selbst. Dafür muss ein riesiger logistischer Aufwand betrieben werden und auch die Anordnung der Rennen spielt eine große Rolle:

Am 23. Mai  2019 fand das Rennen in Monaco statt. Zwei Wochen später fuhren alle Autos in Montreal, Kanada, nur damit wiederum 2 Wochen später in Frankreich, nur zwei Stunden mit dem Auto von Monaco entfernt, das nächste Rennen stattfinden konnte.

Transportation of race cars was responsible for most CO2 emissions.

C Angelica Gonzalez

Wie will die Formel 1 nachhaltig werden?

Wie will die Formel 1 es schaffen, das zu reduzieren? Viele Fans haben Angst davor, dass die Formel 1 eine zweite Formel E wird und in Zukunft nur noch auf Elektromotoren setzt. Das hat die Formel 1 aber laut aktuellen Berichten nicht vor. Stattdessen ist das Ziel, nachhaltige Kraftstoffe einzusetzen und die Hybridtechnologie weiterzuentwickeln. Viele für den Rennsport entwickelte Technologien haben schon ihren Weg in die Straßenautos gefunden. Daher gehen Experten davon aus, dass eine solche Zielsetzung in der Formel 1 auch einen positiven Effekt auf den CO2-Ausstoß aller Autos hat.

Außerdem soll die genutzte elektrische Energie ausschließlich aus erneuerbaren Quellen kommen. Dies schließt alle Fabriken und Büros der Teams mit ein.

Doch wie soll das Problem des Transports gelöst werden? Mit sehr effizienter Logistik, die einen sehr niedrigen oder gar keinen CO2-Ausstoß verursacht, so Liberty Media. Bis jetzt klappt das nicht. Somit bleibt nur zu hoffen, dass bis 2030 die benötigten Technologien existieren.

Wird die Formel 1 so ihre Ziele erreichen?

Nein. Ich erkenne nicht, wie der Transport, als größter Umweltfaktor der Formel 1 derart klimafreundlich werden soll. Der einfachste und beste Weg die Formel 1 umweltfreundlicher zu gestalten, ist, weniger Rennen zu fahren. Bis jetzt aber werden es jedes Jahr mehr und mehr. Wenn anstatt der geplanten 23 Rennen im Jahr 2021 nur 15 stattfinden, fallen acht Transportwege weg. Diese müssen dann noch so angelegt werden, dass der Transportweg minimalisiert wird. So kann die Formel 1 mit sehr wenig Aufwand, oder sogar ohne gravierende Änderungen schon einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit machen.

Weniger ist meist mehr, besonders beim Umweltschutz.

 

Quellen: Formel 1 Enviromental sustainability, Formula 1 annouces plan to be net zero carbon by 2030, FIA intoduces sustainable fuel into Formula 1, FIA environmental strategy